
Interessante Einblicke in die Herstellung des Zargenwerks der Firma Grauthoff erhielten die Mitglieder des GVM kürzlich aus erster Hand. Das Werk befindet sich auf dem Gelände und in den Räumlichkeiten der 2014 erworbenen Firma Dirftmeier, die dort lange Jahre Schlafzimmer produzierte.
Grauthoff verlegte dazu sein Zargenwerk von Stromberg ins heimische Mastholte. Die meisten Arbeiter des alten Standorts haben nun ihren Arbeitsplatz hier. Auch etwa 40 Mitarbeiter des alten Besitzers Dirftmeier sind angestellt worden. Weiterhin werden hier nur auch die Zargen des ASTRA Türenwerks in Güsten hergestellt. Der Firmeninhaber Heinz Grauthoff begrüßte die Teilnehmer in der BARTELS Ausstellung des Werks an der Westenholzer Straße 118. Die Marke BARTELS ist seit über 30 Jahren als Hersteller von exklusiven Türen bekannt und gehört seit einiger Zeit zur Grauthoff Türengruppe.
Von hier aus führte der Weg die Gruppe über das weitläufige, 40.000 m² große Gelände. Davon sind 35.000 m² überbaut. Der Aufdruck auf der Warnwest des Chefs ist für die Mitarbeiter und Inhaber Programm: „Mia san family“. Grauthoff kümmert sich vorbildlich um das Wohl seiner Mitarbeiter und hat immer ein offenes Ohr für alle und jeden. Im weiteren Verlauf des Rundgangs erfuhren die Mitglieder des Gewerbevereins, dass in den Hallen täglich in 3 Schichten 2600 Zargen produziert werden, die alle bereits vom Handel vorbestellt sind. Jeder Arbeiter weiß zu jeder Zeit, wie viel Stück bereits hergestellt sind. Dazu sind über den einzelnen Produktionsstationen große Bildschirme angebracht. In der 300 Meter langen Halle wird auf einer 270 Meter langen Produktionsanlage von der Platte über die ineinandergreifenden Schritte die Zarge fertiggestellt. Ein beeindruckendes Beispiel der Möglichkeiten des modernen Maschinenbaus. In diesem modernsten Zargenwerk Deutschlands wurde ein Großteil der Maschinen aus Stromberg und Güsten wieder aufgebaut, dazu kommt eine extra konzipierte Anlage der Firma Kraft Maschinenbau aus Mastholte. Weitere Investitionen sind von der Inhaberfamilie für die nähere Zukunft geplant.
Nichts desto trotz werden individuelle Maße per Hand gefertigt. Das garantiert allen Bauherren die passenden Zargen. Besonders stark ist Grauthoff daher nach eigenen Angaben im Renovierungsbereich. Die hier hergestellte Ware wird täglich von 20 LKW per Spedition versandt. Ein Großteil davon bleibt im deutschen Handel, lediglich etwa 18 % werden ins Ausland, hauptsächlich Beneluxländer, verschickt. Die knapp 1,5 stündige Führung endete für die Teilnehmer wieder in der BARTELS Ausstellung. Dort wartete eine wohltuende, kleine Erfrischung. Herr Grauthoff wies darauf hin, dass zurzeit an die 680 Mitarbeiter im gesamten Firmenkonzern arbeiten. Im Laufe der über 60 jährigen Firmengeschichte wurden mehr als 500 Lehrlinge ausgebildet. Auch heute werden zum größten Teil gelernte Schreiner bzw. Tischler beschäftigt. Für das kommende Ausbildungsjahr gibt es Lehrstellen für 6 neue Mitarbeiter. Eine Kooperation mit den heimischen Schulen läuft, um immer wieder Schülerinnen und Schüler für die Berufe im Holzhandwerk zu begeistern.
Zum Abschluss bedankte sich der 1. Vorsitzende des Vereins, Dieter Hüwelmeier, auch im Namen der Teilnehmer herzlich für die Einblicke in die laufende Produktion und in die Unternehmensphilosophie des Türen- und Zargenherstellers.